Begriffe verständlich erklärt

Begriffe und Zahlen der Bilgenentölung

Begriffe

 

Zahlen/Übersetzung

Bilgenwasser

 

ist das Wasser, das sich an Bord von Binnenschiffen unterhalb des Motors in dem als Bilge bezeichneten Raum ansammelt, dort durch herabtropfendes Öl, Treibstoff, Fett und sonstige Stoffe verunreinigt wird und i.d.R. von  Bilgenentölungsbooten entsorgt wird.

 

Im Durchschnitt sind das rund 2 Tonnen pro entsorgtem Binnenschiff.

Wenn man diese Menge an übernommenem Bilgenwasser mit 100 Prozent gleichsetzt, dann ...

zurückgewonnenes Altöl

 

An Bord der Bilgenentölungsboote durchläuft das Bilgenwasser zwei Reinigungsstufen, durch die Wasser und Altöl voneinander getrennt werden. Das zurückgewonnene - und später zum Recyceln bestimmte - Altöl verbleibt an Bord bis zum Umpumpen in einen Landtank.
Die Separationsprozesse an Bord und auch noch einmal im Landtank erfolgen ohne zusätzlichen Aufwand von außen, insbesondere ohne Einsatz von Chemikalien. Sie basieren ausschließlich auf den physikalischen Trennungseigenschaften von Wasser und Öl.
 

... verbleiben bei jedem Entsorgungsvorgang nach Durchlaufen der bordeigenen Anlagen durchschnittlich noch etwa 15 Prozent Altöl an Bord des Bilgenentölungsbootes..

Separiertes Wasser

 

… fällt nach Durchlaufen von Schwerkraftseparator und Ultrafiltrationsanlage an und wird so gereinigt anschließend der fließenden Welle zugeführt.

85 Prozent der ursprünglich übernommenen Menge an Bilgenwasser können so gereinigt durchschnittlich wieder in die fließende Welle zurückgegeben werden.

separat gesammeltes Altöl

 

Eine erfreuliche Tendenz ist, dass an Bord der Binnenschiffe „gebrauchtes“ Öl zunehmend in separaten Tanks aufgefangen und gar nicht erst in die Bilge geleitet wird, wie dies früher oft der Fall war.

Die Menge an separat übernommenem Altöl macht derzeit im Verhältnis zum übernommenen Bilgenwasser einen Anteil von mehr als 10 Prozent aus, bei weiter steigender Tendenz.

Restwasseranteil im Altöl

 

Im Landtank wird der  Restwasseranteil im Altöl noch weiter reduziert. Je geringer der Wasseranteil im Altöl ist, um so qualitativ hochwertiger ist es, was  sich günstig auf die weitere Verarbeitung auswirkt.

Das aus den Landtanks abgegebene Altöl enthält in etwa noch einmal ca. 10 bis 25 Prozent Wasser.

Was ist das - die Bilge ?

Auf Güterschiffen befindet sich die Bilge im hinteren Schiffsteil unter dem Motor. Dort sammelt sich Wasser, das bei Reinigungsarbeiten im Maschinenraum dorthin gelangt ist, aber auch durch unvermeidbare Undichtigkeiten der Außenhautdurchführung der Antriebswelle.

Dieses Wasser wird in der Bilge durch herabtropfenden Treibstoff, Schmieröl oder Fett verschmutzt. In den Anfä
ngen der Motorisierung wurde das Altöl beim Ölwechsel sogar der Einfachheit halber in die Bilge abgelassen.

Schematische Darstellung einer Bilge

Umweltgefährdung durch Bilgenöl

Solange das als Bilgenöl bezeichnete Gemisch von den Güterschiffen außenbords gepumpt wurde, waren weithin sichtbare Gewässerverschmutzungen an der Tagesordnung. Aufgrund des geringeren spezifischen Gewichtes von Öl gegenüber Wasser verteilten sich die mineralölhaltigen Bestandteile des Bilgenöls großflächig an der Gewässeroberfläche.

An Uferbefestigungen, Spundwänden oder auch einfachen Steinschüttungen setzten sich zähflüssige und übelriechende Rückstände ab. Darüber hinaus wurde die Sohle des Rheins durch schwer lösliche Mineralölreste mehr und mehr verfestigt. Trinkwasser in der gewünschten Qualität zur Verfügung zu stellen, erforderte einen immer höheren Aufwand - ganz abgesehen von den direkten negativen Folgen für Flora und Fauna in den Gewässern.

 

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